Berichte 2015

NDZ, 22.07.2015

 

Ein Bericht von Michael Hartmann. Der Originaltext auf der Homepage.

 

4. Süntel-Trail

 

Wie Helmut, und sein Team, das wieder hin bekommen hat ist mir ein Rätsel. Trete ich heute vor die Tür bin ich innerhalb weniger Sekunden nass wie Hulle, gestern, beim Süntel-Trail hatten wir Wetter wie aus dem Bilderbuch. Ok, am Anfang hat es auch ein wenig geregnet aber das war NIX. Und zu warm braucht es bei 80 km auch nicht zu sein.

 

Für mich war es dieses Jahr die 4 Teilnahme, d.h. das ich bisher bei allen Läufen am Start war. Um 03 Uhr war für mich die Nacht vorbei (also nur knapp 4 Stunden Schlaf) und um 06:00 erschreckte uns Helmut mit dem Startschuss, ich denke,  spätestens jetzt waren alle wach. Im Vorfeld hatte ich mir für dieses Jahr vorgenommen mal wieder in einer Gruppe zu laufen, ist es doch wesentlich schöner und kurzweiliger. Zunächst wollte ich auf jeden Fall mit Tanya laufen, aber schon nach wenigen Kilometern waren wir schon zu viert und blieben es fast auch bis zum Ende.

 

Wir, das waren Tanya, Imre und Carsten. Wir hatten viel zu erzählen und RatzdieFatzdie waren wir schon bei KM 40. Zwischendurch hat natürlich jeder mal eine Phase wo es nicht so gut läuft, wo man in sich gekehrt ist, aber dank der Super Truppe waren diese Phasen meist schnell vorbei und alles war wieder gut. Tanya und Imre gaben so ein bisschen das Tempo vor und ich denke, wenn ich alleine gelaufen wäre hätte ich nicht so eine gute Zeit auf der Uhr gehabt. Bergab gingen Tanya und Imre ab wie Zäpfchen, aber Carsten und ich schlossen immer wieder auf. Manchmal mussten die beiden ein wenig warten aber im Großen und Ganzen waren wir immer “Gewehr bei Fuß”.

 

Ab der letzten Station hatte Carsten dann leider ein wenig Probleme mit seinen Magen und musste uns ziehen lassen. Natürlich wären wir lieber zu viert eingelaufen, aber Carsten musste dann wohl doch längere Phasen gehen und was mich betrifft wollte ich es nun auch endlich zu Ende bringen. Und das taten wir drei dann auch nach 9 Stunden und 31 Minuten. Streckenrekord.

 

Vielen Dank für einen schönen Tag im Süntel an Helmut, Martina und sein Team. Es hat wieder sehr viel Spaß gemacht und es war immer schön Eure nette Art an den Stationen erleben zu dürfen.

Ein Bericht von Frank Jungclaus. Der Originaltext auf der Homepage.

 

4. Süntel-Trail, 2015-07-17, 80km. Muskelkater vom Feinsten …

 

Zum 4. Mal ging es für mich beim Süntel-Trail, diesem von Helmut Eickermann und (s)einem Team von Süntelgeistern immer perfekt und liebevoll organisiertem Lauf, an den Start. Nicht so perfekt war die Menge meines Schlafes. Ich habe zwar am Vorabend gegen 23:00 Uhr (weit vor meiner üblichen Zeit) ins Bett gefunden, aber bis ich dann endlich eingeschlafen war … Jedenfalls fühlte ich mich wie gerädert, als der Wecker um 03:00 Uhr das Träumen beendete … Egal … Hilft nichts … Ich wollte ja auf keinen Fall das üppige Pre-Race Frühstück ab 5 Uhr verpassen.

 

Nachdem es am Freitag noch Temperaturen von locker 30°C gab, war es am Samstag zum Start Punkt 06:00 Uhr mit 19°C angenehm kühl. Kurz nach dem Start gab es noch einen kurzen Schauer, der aber unter dem dichten Blätterdach des Deisters nicht weiter störte. Dieses dichte und feuchte Blätterdach sorgte dann aber auch dafür, dass mein GPS sich zickig verhielt. Bereits 2.5km gelaufen, zeigte es mir immer noch ‘Kein Satellitenempfang’. Auch mehrfaches Ein- und Ausschalten des Gerätes änderte daran zunächst rein gar nichts. Obwohl es mir wiederstrebte, beschloss ich auf einer Lichtung am Kölnischfeld einen Stopp einzulegen und mit empor gestrecktem Arm, den GPSr in die Luft haltend, auf Empfang zu warten. Nach quälenden Minuten gab es endlich den erlösenden Piepser vom Gerät: ‘Empfang …’. Na endlich. Mittlerweile hatten mich die Beiden im Rotkäppchenkostüm gestarteten Bremer (“… weil, der Deister/Süntel ist Wolfsgebiet …”) eingeholt. Es dauerte dann, nach einem weiteren (Foto-) Stopp am Steinbruch oberhalb von Springe, noch fast die komplette Deisterschleife, bis ich die Beiden wieder eingefangen hatte.

 

Nach den ersten 16km der Deisterschleife liefen wir ‘rüber in den Süntel. Die Sonne bahnte sich nun immer öfter ihren Weg durch die Wolken. Mit der tief stehenden Sonne und den tief hängenden Wolken ergaben sich anfangs tolle Bilder in der Landschaft. Leider war ich zu diesem Zeitpunkt zu faul, stehen zu bleiben und die Kamera dafür aus dem Rucksack zu kramen. Bei ca. Kilometer 20, am Fuße des Süntels angekommen, meldete sich die Oberschenkelmuskulatur bereits. Das erinnerte mich stark an Kleinkinder auf der Rückbank des Autos bei einer längeren Fahrt. “Wie lange noch?”, “Wann sind wir endlich da?”, hörte ich die Muskeln immer wieder sagen. Schon nach nur 1/4 des Weges wurde mir klar, dass wird heute eine harte Nummer. Meine letzten nennenswerten Höhenmeter, die ich gelaufen bin, waren irgendwann Ende April bei der Harzquerung. Lange Strecken über 80km und 50km bin ich in den letzten Wochen ja gelaufen, aber ernsthafte Höhenmeter leider keine. Bergab war somit für die Muskeln in den Oberschenkel heute eine echte Qual! Es dauerte bestimmt bis Kilometer 55, bis ich den quengelnden Kindern auf der Rückbank, äh nein, der Oberschenkelmuskulatur, klar gemacht hatte, das “nach Hause fahren” keine Option ist.

 

Und dann kam irgendwann wieder mein “Lieblingsstück”: Von der Bergschmiede noch mal wieder ‘rauf zum Süntelturm und hinten um die Eulenflucht herum zurück zur Bergschmiede. Diese ca. 10km-Schleife hat es echt in sich, wenn man bereits 60 km in den Beinen hat. Der Aufstieg führt über einen Betonplattenweg, der anfangs noch recht seicht ist, aber dann zum Ende hin kontinuierlich steiler wird. Aber irgendwann ging es auch wieder bergab und der letzte VP war erreicht. Hier wurde nochmal Flüssigkeit nachgefüllt (feste Nahrung schmeckte mir mittlerweile nicht mehr) und dann ging es auf die letzten 10 km. Jetzt fehlte größtenteils der Schutz des Waldes und es ging unter praller Sonne über heißen Asphalt und staubige Feldwege zurück nach Bad Münder. Aber egal, die Aussicht auf eine Dusche mobilisierte noch einmal die verbliebenen Kraftreserven.

 

Im Ziel zeigte die Uhr 11h28min bei 81.59km (ganz ohne kleinere Verläufer ging es heute nicht ab. Das GPS hatte immer mal wieder Empfangsverluste zu vermelden, so dass ich gleich mehrfach Trampelpfadabzweige verpasst habe und zurück laufen musste). Insgesamt war ich 12 Minuten schneller als letztes Jahr, dafür gibt es aber zum Ausgleich dann 12 mal mehr Muskelkater als letztes Jahr Treppe ‘runter am Sonntag … Oha … Aua … Macht nichts … Toller Lauf … Wenn’s zeitlich passt, nächstes Jahr wieder …

Ein Bericht von Toni Hecker. Der Originaltext auf der Homepage.

 

Süntel-Trail 2015 oder Rotkäppchens ohne Wolf

 

Das Highlight der Frühjahressaison stand an, der Süntel-Trail, zum 3. Mal ging es nach Bad Münder zu Helmut und den Süntelgeistern. Je dichter der Tag kommt umso größer ist die Vorfreude, vor allem da fast alle Teilnehmer Wiederholungstäter sind.

 

Da “die Bremer” im letzten Jahr durch die pinken PUM-Shirts für Aufsehen gesorgt haben, überlegte Helmut was wohl dies Jahr kommen wird? Rosa Tutu?


Wenn der Häuptling sich was wünscht, ist das quasi Befehl… Ein paar Wochen vor dem Lauf kam dann aber noch eine Wolfsgebietwarnung für den Deister (der erste Berg, der 50Meilen-Strecke raus), somit ergab sich das Laufoutfit von allein. Wir laufen als Rotkäppchen! Simone besorgte Kappen und für jeden einen roten Rock, wenn wir schon nicht gewinnen können, dann fallen wir wenigstens auf.

 

Wir reisten wie immer freitags an. Gemütliches sitzen und schnacken mit vielen Läufern die auch schon da waren. Gegen 22:00Uhr ging es dann ins Bett, diesmal in den anderen Trakt des Gebäudes und gefühlt war es da kühler. Eingeschlafen bin ich trotzdem erst kurz vor 00:00Uhr.


Um 4:45Uhr war die Nacht zu Ende, ich holte Danny ab und wir gingen im Rockyoutfit zum Frühstück. Kurz danach gab es schon das Briefing und wir konnten uns nochmal umziehen.

 

Die meisten Läufer waren schon draußen und wir wurden freudig begrüßt. Die Stimmung vor dem Start und besonders beim Süntel ist mit “normalen” Läufen nicht zu vergleichen. Man schnackt noch, macht Fotos und richtet seine Klamotten. Plötzlich knallt es und Helmut schickt uns auf die Strecke. Hatten alle überhaupt schon den Rucksack auf? Es ist ja kein Sprint und wir werden Stunden unterwegs sein, da kommt es auf die Sekunden nicht an.

 

Wir liefen also einigermaßen geschlossen los und gleich den Deister hoch. Dieser Anstieg wird von den meisten zügig gegangen und so zieht sich das Feld gleich auseinander, wenn man so was bei 23 Startern behaupten kann.

 

Ich lief natürlich mit Danny und hatten auch noch ein paar andere Läufer um uns. von der anderen Seite des Berges kam etwas Regen rüber, nicht viel und nicht störend, aber es war stockduster im Wald. In dem Wald wo auch die Wölfe sein sollten. Gesehen haben wir aber kein. Nach langem Geradeausstück kam eine scharfe Kurve und der erste Trail. Hier schlossen wir zu Maik und Frank (der auf Suche nach GPS-Signal stehen blieb) auf und liefen die Waschrinne und den Steinbruch bei Springe zusammen.

 

Schnell waren die beide aber wieder weg, da wir schon an vielen Stellen gegangen sind und mit dieser Taktik letztes Jahr gut gefahren sind. Auf dem Weg zum ersten Verpflegungsposten bei km16, kamen wir an die Straße und wurden von den Autofahrern freudig begrüßt.

 

Nach dem wir uns versorgt haben ging es am Golfplatz und den Bahnschienen vorbei zum Bahnhof Bad Münder. Von dort übers Feld in den Süntel. Danny meinte es wird schwer heute und er habe jetzt schon zu tun. Wir waren kurz vor km20, also 1/4 der Strecke.

 

Er wünschte sich Anstiege, denn da kann man ja ohne schlechtes Gewissen gehen. Den Wunsch habe ich ihm später oft genug vorgehalten und da wollte er keine mehr haben.


Uns überholte eine große Gruppe von Läufern um Ingmar… In 4Jahren, 4mal verlaufen ist eine enorme Leistung. Zitat des Tages: “Helmut kann man so schön bescheißen! Man kann einfach mehr Kilometer laufen für sein Geld und er merkt das gar nicht!”


Wir ließen die Gruppe schnell ziehen, immerhin wissen wir aus dem ersten Jahr was passieren kann, wenn man ihnen folgt.

 

Es gab jetzt einige steile Anstiege und schöne Trails. Wir erreichten den 2Verpflegungspunkt und wussten ab jetzt erst wird es schwer. Viele Trails, steile Anstiege und es geht zum ersten Mal zum Süntelturm hoch. Also weiter ging’s und alles recht ruhig. Den einen Pfad kurz vorm Turm fanden wir diesmal leicht und ich holte mir wie immer mein Ausschlag an der Ferse von irgendwelchen Klettpflanzen. Ich muss die mal fotografieren.

 

Nach dem Turm geht’s schön bergab und wir konnten gut laufen. Danny vorne weg und ich holte ihn auf Geraden und bergauf wieder ein. Leider fehlt der eine Steinbruch(Banner dieses Blogs) wegen Abbruchgefahr auf der Strecke. Als wir dann auf einem Waldweg unterwegs waren musste ich mal kurz rechts ausscheren. In einem gut sortierten Laufrucksack sollte alles vorhanden sein. Ich lief Danny nach und am nächsten schlecht zuerkennenden Trail wartet er aber. Dieser war sehr rutschig und ging steil runter. Unten angekommen ging es dann wieder auf normalen Wegen mit einigen Asphaltstücken weiter. So konnten wir wieder rollen lassen.


Man kommt kurz aus dem Wald raus und läuft zwischen Felder und Wiese wieder rein. Hier mussten wir kurz stoppen, da Danny zum 2. mal kein GPS-Signal hatte. Und ohne GPS-Gerät ist der lauf nahezu unmöglich.

 

Wir kamen an die Pappmühle der erste VP mit der Möglichkeit Kleidung usw. zu wechseln. Hier trafen wir auf Kay, der gerade los lief und Maik saß noch. Er hatte Probleme mit dem Kreislauf, aber nach dieser Pause hat er sich wieder gefangen. Ich hätte hier gerne meine Schuhe gewechselt, da ich ein starkes Druckgefühl unter der Sohle spürte… Evtl. sind meine Trailschuhe jetzt durch… Leider habe ich alles für den nächsten VP abgegeben, also musste ich weiter in diesen Schuhen, von der Beschaffenheit der Strecke waren sie auch die bessere Wahl.


Maik begleitete uns und wir holten Kay auch wieder ein. Am Hohenstein war einiges los und wir sahen viele freudige Blicke aufgrund unserer Aufmachung.

 

Jetzt kommt das wahrscheinlich schönste Stück der Strecke, bis auf die Treppenstufen, die kein Rhythmus usw. haben. Es ging zum Hohenstein rauf, aber nicht direkt, sondern einmal rum, auf dem Klippenpfad.

 

Oben angekommen die obligatorischen Fotos und wieder die Treppen runter. Hier gibt’s auf der ganzen Strecke 1 Geländer, man muss ja mit Sicherheit nicht übertreiben.

 

Es ging über Schotter weiter zu Blutbachquelle und dem dazugehörigen Tal. Kay und Maik waren am Hohenstein vorne weg gelaufen, oben an der Quelle holten wir sie wieder ein. Unten plätscherte etwas Wasser, gefühlt zum ersten Mal in den 3 Jahren. Der Aufstieg ist schön, wird aber nach oben hin immer steiler und anstrengender. Jetzt ging es auf dem Kamm weiter und wir liefen zu viert. Immerhin kam jetzt die Südwehe und wenn man den Weg nicht kennt, verläuft man sich schnell. Die beiden sind die 50Meilen zuletzt vor 2Jahren gelaufen und haben da den Weg auch nicht gefunden, also zeigten wir ihn ihnen. Durch hohes Gras ging es weiter bis wir auf breite Forstwege kamen.


Diesen Weg verließen wir nach rechts auf einen Naturlehrpfad, eigentlich war hier immer der nächste VP, dies Jahr leider nicht und wir mussten noch ein ganzes Stück weiter. Was sehr anstrengend wurde. Der Abstand der beiden Versorgungspunkte beträgt 17,5km und durch die ganzen Anstiege war man sehr lange unterwegs. Vor allem musste man fast ausgebrannt die steinerne Treppe hoch. Dies Jahr war sie wie viele andere Stellen der Strecke sehr matschig und rutschig.
 

Ab jetzt war es aber nicht mehr so anspruchsvoll bis nach Hamelspringe. Nochmal an einem Steinbruch vorbei und dann zu Helmut auf den Hof.

Endlich raus aus den Schuhen! Neue Socken und ein anderes Shirt gab es auch noch. Viel gegessen und alle Vorräte wieder aufgefüllt. Danny war noch mal kurz im Haus verschwunden und dann machten wir uns kurz hinter Maik und Kay auf den Weg. Jetzt ging es über die Bergschmiede wieder zum Süntelturm hoch. Die Panzerplatten, die sich ewig ziehen und immer steiler werden. Es kamen uns viele Läufer entgegen, die die Runde falsch rum gelaufen sind.

 

Am Süntelturm teilte sich unsere Gruppe auf und Danny und ich liefen vorne weg. Jetzt kommt nicht mehr viel, ein steiniger Trail und der kurze Anstieg zur Eulenflucht. Ab dann wellig bergab und wir konnten viel laufen.

 

Am letzten Verpflegungspunkt nochmal gestärkt und zurück auf die Felder nach Bad Münder. Es war jetzt schön heiß.

 

In der Sonnen sind wir gegangen. Als wir wieder in dem Wäldchen an der Bahnschiene waren sind wir die bergab Stücke auch noch gelaufen. Ab dem Golfplatz konnte Danny nicht mehr laufen, aber noch sehr zügig gehen. Für mich war es zu schnell zum Gehen, aber zu langsam zum Laufen. So machte er mich auch ziemlich kaputt. Danny hat nur realisiert, das wir tatsächlich schneller sein konnten als letztes Jahr. Ich lies mich jetzt immer ein paar Meter zurückfallen und lief die Lücke zu. Das war angenehmer als das schnelle gehen. Wir kamen nach 12:25Std ins Ziel und waren somit tatsächlich 5min schneller als im Vorjahr!

Wie immer eine tolle Veranstaltung und das gemeinsame Abendessen nachher war sehr lecker.

Ein Bericht von Dennis Brandt. Der Originaltext auf der Homepage.

 

4. Süntel Trail - 50 Meilen

 

Meine Devise "Keinen Lauf doppelt laufen", werfe ich hiermit nun endgültig ab.

Inzwischen habe ich einfach Lieblingsläufe, an denen ich gerne mehrfach teilgenommen habe und weiter teilnehmen möchte. Hierzu gehört in jedem Fall der Süntel Trail. Wie im letzten Jahr, schaue ich ein ums andere Mal auf der Seite des Süntel Trails vorbei und auch dieses Jahr ist der Lauf längst ausgebucht, als ich mich entscheide es eigentlich nochmal zu probieren.

Meine Mail wurde von Helmut (Häuptling) ziemlich fix beantwortet und ich darf tatsächlich wieder an den Start. Die Vorfreude ist groß, da ich in der Starterliste einige bekannte Namen lese.

Am Tag der Anreise, können mich nicht einmal die Staus ärgern und auch nicht mein Navi, dass mir ständig neue Routen auswirft. Ich bin gut in der Zeit und weiß, dass ich vor dem Pizzaessen eintreffen werde. Die Hitze im Auto ist trotz der Klimaanlage recht unangenehm und da ich mir von selbiger keinen Schnupfen holen will, kompensiere ich eben mit Trinken. Nach knapp 3 Stunden Fahrt und 1,5 Liter Wasser später bin ich mit voller Blase am Ziel. In der Gaststätte in der wir im letzten Jahr saßen, war keiner, also erstmal das Wasser loswerden. Kurz darauf sehe ich, dass in der Kantine offenbar Betrieb herrscht, in der wir immer frühstücken und das Abendessen mit Siegerehrung stattfindet.

Die Begrüßung ist herzlich und schon vor dem ersten Bier (natürlich Alk.frei), bin ich im Gespräch mit Kay Giese, den ich seit ein paar Wochen im Internet stalke. Wir sind letztes Jahr auf dem Mauerweg zum Ende hin zusammen gelaufen und irgendwann habe ich gesehen, dass er bereits am Millenium Quest teilnimmt. Da wir ein ähnliches Leistungsniveau haben und ich mich ebenfalls durch diese 4 Läufe "quälen" möchte, war mir natürlich an seinen Erfahrungen gelegen.


Dann lerne ich Stephan M. kennen, mit dem ich auf Anhieb gut kann und offenbar haben auch wir ein ähnliches Leistungsniveau und auch schon ähnliche Läufe absolviert. Ich fühle mich rund um wohl! Nur die Pizza lässt zu jLange auf sich warten - ich habe HUUUUNGER...

Wegen der Wärme entscheiden wir uns bald nach draußen auf die Terrasse zu gehen und uns dort von den Mücken und Bremsen auffressen zu lassen. Die Zeit vergeht wie im Fluge und ich höre wieder von so verrückten Läufen wie dem Barkley. Ich glaube den mache ich nicht.


Nach ungefähr 2,5 Liter Erdinger Alk.frei, habe ich ein dringendes Bedürfnis und da es schon nach 22 Uhr ist, schleicht sich ein zweites Bedürfnis direkt dazu. Meine Sachen sind alle noch im Auto und da seit 21 Uhr die Türen abgeschlossen sind und ich wegen der Hallenübernachtung keinen Schlüssel habe, greife ich mir Jörg der mir den Wiedereinlass sichert. In der Halle ist es dunkel und ich kann nicht recht erkennen, ob da schon jemand schläft. Also puste ich meine Luftmatratze im Flur auf. Ich ergattere einen guten Platz mit drei Steckdosen und kann alles Geräte nochmals laden - perfekt! Obwohl ich Glück mit meinen "Mitschläfern" habe - keiner schnarcht, schlafe ich unruhig und werde oft wieder wach. Um 4:27 Uhr stehe ich vor dem Weckerklingeln auf.

Vorbereitungen sind kaum noch nötig, weil ich alles am Vorabend erledigt habe, also nur noch frisch machen und ab zum Frühstück. Erneut nette Gespräche und ein gutes Frühstück, mit Croissants und Brötchen.

Als ich meine Laufsachen holen will, stelle ich fest, dass bereits das Briefing läuft. Ich erhasche noch die Aussage: "Immer im Uhrzeigersinn, außer am Hohenstein". Eine gute Info, die meine späteren Mitläufer jedoch nicht hören, weil sie noch essen und ich bin beim Laufen ja irgendwann immer etwas Kopfleer und vergesse so etwas...

Draußen ist es zwar angenehm warm, aber in der Entfernung hören wir ein Gewitter und sehen dunkle Wolken. Martina kann uns beruhigen und sagt: "Das zieht hinten über die anderen Berge ab". Regen und Wolken sind schnell vergessen, als wir die Bremer vor die Tür treten sehen. Wegen aktueller Wolfswarnungen, machen sich Dany und Toni den Spaß und laufen beide als Rotkäppchen. Coole Idee!!!


Es geht los und vom Vorjahr weiß ich noch, dass es gleich zu Beginn ordentlich Bergauf geht. Dieses Jahr bin ich aber Streakrunner und muss ja zumindest die Meile erstmal laufen, um mir die gesamte Km-Leistung gutschreiben zu können. Ich renne also recht weit vorne mit und bin schon nach 1,5 Km völlig im Eimer. Fast 2 Km schaffe ich im Laufschritt, dann muss ich kurz gehen, als die nächste Steigung kommt. Ich werde derweil von den ruhiger gestarteten Läufern eingesammelt, aber das stört mich nicht. Stören kann mich nur, dass es mir zu dem Zeitpunkt nicht gelingt, an Stephan dran zu bleiben, denn er kann rutschige Bergabpassagen laufen - ich nicht.

So verlaufe ich mich dann auch trotz Navi direkt wieder. Zwar immer nur kurz, aber stetig.

Den Steinbruch den ich bedingt durch Nebel im letzten Jahr nicht sehen konnte, sehe ich dieses Mal richtig toll. Ein Grund sich mal wieder zu verlaufen. Nach einem Plateau, auf das ich im letzten Jahr laufen musste, sollte ich nach aktuellen Track nicht laufen. Ich wollte aber die Aussicht und lief trotzdem hoch. Nun führen davon rund drei Wege wieder weg, die alle so nahe beieinander liegen, dass ich mich erst für den am Falschesten entscheide. Das merke ich schnell, weil ich nach unten laufe und mich erinnere einen Kamm gelaufen zu sein. Also eine Etage höher. Ich laufe auf ein neues Plateau, wieder mit toller Aussicht, aber wieder falsch. Das fällt mir jedoch erst auf, als ich vor einer Felswand stehe. Hier mache ich so gut 600 Meter Umweg, die mich wegen der Aussicht und dem ein oder anderen Fotomotiv jedoch nicht stören. Außerdem weiß ich inzwischen, dass es Mehreren so erging...

Ich treffe auf die erste Gruppe, der ich anfangs noch versuche davon zu laufen, weil ich etwas schneller kann und will. Leider verlaufe ich mich immer wieder trotz des Navi das ich kaum noch aus den Augen lasse. Die Umwege sind zwar meist nicht länger als 50 Meter, aber durch das Suchen der richtigen Strecke schließen sie immer wieder auf. Irgendwann gebe ich auf und laufe weiter mit Maik, Kay und Götz. Der erste VP ist erreicht und ich nehme nur etwas Cola und ein paar Gummitiere.

Bis zum nächsten VP wechsele ich noch zwischen Allein- und Gruppenlaufen, bleibe dann aber kurz darauf der Gruppe treu. Die Strecke ist abwechslungsreich und nahezu überall schön.

Unsere Vierer Gruppe ist irgendwann jedoch wieder unterschiedlich schnell unterwegs und ich löse mich kurz. Götz löst sich ebenfalls und so werden wir zum Zweiergespann. Wir erreichen den Süntel-Turm zum ersten Mal und wollen kurz auf Kay und Maik warten. Die beiden tauchen aber nicht auf, also geht es zu zweit weiter.

Noch vor dem 3. VP bekomme ich richtig Hunger. Warum habe ich heute eigentlich kein Notfall-Gel oder dergleichen dabei? Götz ist besser ausgestattet und überlässt mir eine kleine Flasche mit Fructose und Chia-Samen. Das hilft mir gut bis zum nächsten VP. Danke Götz!
Am nächsten VP wollen wir uns Zeit lassen und tun das auch. Belegte Brote, Kaffee, Kuchen Käsespieße - ein Traum. Nur die verdammten Bremsen, die finden zunehmend Gefallen an mir.

Am VP bei Km 41 wartet Maren auf ihren Jan, der bald darauf mit Ingmar (meinen Retter aus dem letzten Jahr), Björn und Dirk zu uns aufschließen. Wir laufen nun mit Maren als neue Pace-Makerin zu siebt weiter. Es wird zunehmend lustiger und auch wenn sich die Gruppe später in kleinere Gruppen unterteilt, so hat es mich persönlich richtig gut nach vorne gespült.

Gemeinsam geht es zum Hohenstein und zur Blutbachquelle und dabei über sehr anspruchsvolle Trails. Das ist so ziemlich der schönste Teil der Strecke!

Götz bekommt bergab zunehmend Knieprobleme und fällt nun etwas zurück. Eine weitere Aufspaltung der Gruppe ergibt sich, als Jan, Dirk und ich etwas früher von dem 5. VP aufbrechen wollen.

Nun sind wir also mit Maren zu viert unterwegs.

Immerhin bleibt sich die Truppe im Geiste treu, denn wir laufen den zweiten Aufstieg zum Süntel-Turm alle gegen den Uhrzeigersinn herauf, obwohl wir ja im Uhrzeigersinn laufen sollten.

So sahen wir mal ein paar führende Läufer...

Am 6. VP stellten wir dann fest, dass wir durch das Andersherumlaufen, Stephan und Marcus überholt haben. Wir sind uns nicht sicher, ob wir uns einen Vorteil verschafft haben und geben das im Ziel unserem Häuptling bekannt. Außerdem verlassen wir natürlich erst dann den VP, als auch Marcus und Stephan weiter laufen. Auf den Weg ins Ziel zerspaltet sich auf dem Weg über das Feld unsere Gruppe erneut, um sich dann im Schatten wieder neu zu formieren. Am Ende laufe ich mit Maren vorweg, warte dann jedoch an einer Ampel auf Jan und Stephan. Zu viert laufen wir dann ins Ziel ein.

Im Ziel gönne ich mir ein Bier. Ich bekomme zwar eines mit Alkohol, aber das war gar nicht so schlecht, denn gleich danach kann ich prima auf´s Örtchen. Dankenswerter Weise blieben mir bei diesem Lauf Ausflüge in den Wald erspart.

 

Wie bereits im letzten Jahr, blicke ich auf einen ganz liebevoll veranstalteten Lauf zurück und sage DANKESCHÖN an alle Beteiligten.

Ein Bericht von Lee Moore. Der Originaltext auf seiner FB-Seite.

 

Scaling the Dragon‘s Back - Süntel Trail 2015

 

As anticipated, I hardly sleep at all. Finally, I just decide to get up at 4:00, take a shower to refresh myself and pack my running vest. I go to breakfast and as I sit at the table I enjoy the view over the mountain like hills I will be running through for the next hours.  It is a beautiful summer morning lit by an eerie duskish light made the more dramatic by black rolling clouds drifting overhead. Warm. Pleasant.  I am not really hungry, but I try to eat at least a half a roll with Nutella.   The question looms large: Will I be able to poop before the run begins?!  Thinking of this, I drink some more coffee and listen to the conversation that has turned to comparisons of Nutella to Poop - maybe I am not alone.  I decide to head to the John to see what might develop, and on the way I notice that Helmut‘s pre-run talk is just finishing - oops - I hope I haven‘t missed anything crucial.

 

Outside we gather on the sidewalk and the atmosphere is relaxed but energized at the same time. The scene is made all the more surreal by the famous Bremeners who appear dressed as Little Red Riding Hood as a tribute to the recent wolf sightings in the area. It is exciting to see our Scott Jureks and  Anna Frosts before the race - I bet I can hang with them at least until the corner of this short street - or at least keep them in sight. After following Michael Hartmann‘s blog and pestering him with questions, I am a bit star struck to be standing there on the same sidewalk, waiting to run the same trail he will be running. Although I have been waiting for this moment to arrive, and have been literally counting down the days and hours, I am nevertheless startled out of this early morning reverie by the loud bang of Helmut‘s pistol (Helmut‘s got a GUN?) and the smell of what I imagine to be gun powder.

 

As we progress further and further into the woods I fall behind and enjoy the ominous sound of thunder in the distance and revel in the increasing drama of ensuing darkness and storm. The words on the sign reverberate: ‚Don‘t run or hike alone‘ - I wonder, will clapping my hands really scare a wolf away? At that moment I hear the snapping of twigs behind me and am once again startled and snapped out of my dreaming. Amazingly, another runner is behind me who had taken a wrong turn sometime towards the beginning of the trail. I introduce myself - Lee - like Bruce Lee - but I can‘t fight. ‚Yes you can - against yourself and against the trail.‘ I thought hmmm - pretty philosophical for 6:30 in the morning. I didn‘t see you again Dirk - but thanks for the inspiration!

 

It seems that life always gives you what you need at just the right moments. Thinking now that I was definitely Dead Fucking Last (thanks for that new term Jörg) Patrick emerges from a poop break. He saves me early on when I suddenly notice a searing pain on my inner thigh where the seam of my underwear is rubbing my skin raw. He offers me vaseline which acts like a magical healing gel and I don‘t feel any more pain for the rest of the day.  We eat caffein gummy bears and he tells me interesting things about the formation of the Weser River and the ice age. He is going climb up the Süntelturm when we get there, and then buy a post card for his wife as a token of his love and appreciation. Very romantic - but I just want to finish this thing in under 14 hours. I do love my wife - but she will understand. At the second aid station Bernd and Jörg catch up with us and we run together for a while until we come to a steep part of the trail that leads up to the Süntelturm. At this point Bernd pairs off with Patrick.  I notice Jörg‘s hiking poles and ask him about these and about his Brooks Cascadias. Sure enough, as we start to climb up he quickly assembles his poles and floats up the trail like Inspector Gadget with mechanical legs. Impressed by this advantage, I quickly find two sticks and follow along. They help immensely and take a lot of the strain off of my legs - especially my calves. From here on to the next aid station we run together where he graciously offers me one of his hydropak water bottles (one of my overpriced Salomon softflasks has sprung a leak - damned thing). He makes a good observation about my downhill running technique, pointing out that I brake myself with each step. I will have to work on that. In contrast, he glides downhill. As we approach the beginning of the stairway to heaven leading up to a pretty long climb to the Höhenstein we say farewell - it is obvious that Jörg is faster than I am, and I haven‘t found any new sticks yet. It is fun watching him glide up the trail and out of sight.

 

From here on I am on my own, and really enjoying the challenge with myself. I quickly spot two more perfect lengthed sticks which I imagine the Süntelgeister have placed there especially for me and merrily amble along the beautiful path that winds up the backside of the ‚mountain‘. I am amazed over and over by how much the sticks help. When I get to the top I notice that the battery on my Garmin watch is running low. I swap it with Stephie‘s which smells like perfume and that makes me smile. Fortunately, I have run this route twice now in training. The first time it took me forever to find the right trail, and I accidentally ran the loop in the wrong direction. I can see now how much time one can lose to navigation, and am thankful for my training runs.   Having passed the marathon mark, I am excited to find out what the 50km mark will feel like. My energy feels fine, and I haven‘t had any significant cramps. I see Patrick and Bernd on their way up the loop I have just completed and wish them well.

 

Approaching the Blutbach (Stream of Blood) that leads up through the Totental (Valley of the Dead) I spot two more sticks and smile thinking about Freya and the other gods. Maybe they do want me to finish. I think about Stephie‘s text message:  

Again, the sticks help tremendously, and I reach the top not feeling exhausted as I did on my last training run here. I haven‘t seen anyone else in a long time and am enjoying the solitude and beauty of the forest. I avoid another mistake that I made on my training run and instead of taking the wide path that leads seductively down into another valley I climb up a bit more and find the ‚Path Less Travelled‘ and it really has made all the difference.

From here on I begin to notice that my mind is getting a bit tired and loopy. If I didn‘t know the trail here, I may have struggled a bit more mentally. Instead of getting down, I thought about the last big challenge ahead before the next aid station. Deep, deep in the woods the trail ends, and I have to climb up what seems like a dragon‘s tail and back. It is like climbing out of a hole up into the sunlight. This challenge begins taking on monumental proportions in my imagination as I work my way slowly towards it. I don‘t have to look long before I find two sticks. I carry them with me, because I don‘t want to risk not finding any outside the dragon‘s cave amongst the bones of other runners.

 

Having fun, I feel like a little kid on a hike and I beat a rythm into the ground with the sticks. It is along this path leading up to the dragon‘s cave that the foot cramps dramatically begin. The whole run long I have hardly had any signs of calve cramping - my biggest fear - and then out of nowhere, without any warning my right foot cramps. I stop, holding all my weight on my left stick as I scream ‚Mother FUCCCCCKKKeeeeerrrrrr‘ and then ARRRRGGGHHH‘. At the zenith of the FUCK I  angrily ram the right pole so hard into the ground that it breaks in two. By the end of the arrhg the foot has relaxed again. This new development intrigues me. I take a few steps and am fine. I begin running along again, one stick in each hand - the short one now resembling a daggar. I feel primal - paleo - and I am am persistance hunting, muttering under my breath, ‚I‘m coming for you dragon, I‘m coming for you.‘ I‘m glad nobody is with me to witness this Altered States ‚Shining - Jack Nicholson‘ behavior. I only wish I were running in Lunas.  I keep thinking about the beast ahead.  I am so in the moment that I don‘t think about how many kilometers I have run, or how many I have ahead.

 

Reaching the end of the trail I find the dragon sleeping. I use my long pole for the downside of the hill and the daggar for what is above me. It really is like ascending scales. I go quickly and quietly. Upon reaching the top I pat the dragon‘s head and climb out the hole into the sunlight. The dragon winks. I discard my sticks, thanking Freya and begin jogging down the gravel path which now seems like a road.  Every now and again my foot cramps, but it is such an intense moment, and the relief is so great when it subsides that It doesn‘t bother me. It becomes a game to guess when the next one is coming. I notice that it is triggered by uneven ground, especially rocky, uneven ground.

 

I am very thankful to reach the next aid station that is in the middle of a little neighborhood in civilization. I shamelessly ask to have Vanessa to fill my bottle with my Perpetum powder from  a small plastic bag. Not easy, because the Salomon Soft Flask has a very small opening. The powder blows everywhere - and if it gets wet it becomes very sticky.  There is Perpetum in the wind and a thin coating now probably all over everything at this aid station. Sorry about that!   I see a giant bowl full of water and blocks of ice. I am so hot now that I  just want to pour the whole bowl over me. Vanessa tells me that last year some one put a block of ice in his pants because he had develeoped such a bad rash during his run. I ask about my time, and it seems that I have plenty of it with 19 km still to go. I still have to go up to the Süntelturm one more time - but after that it should be all either downhill or flat.

I feel confident I will make it in time. Maybe even with a relatively good time.

 

On the way up I see 4 runners who warn me to keep to the left, that they had gone the wrong way on this loop.  I am jealous that they are already down. I have to fight a little with my mood. I am mostly positive, but this path just gets steeper and steeper - which I already know, but at this point I have been running for many hours. I think of Russ Austin and the time he took me up Mount Elbert in Colorado. My thoughts go from elation and oneness with mother Gaia to piercing outbursts (out loud, and loud) of ‚Where the FUCK is this FUCKing tower?‘   My pace is a death rattle. I dread the root strewn section ahead. I begin a converstation with my muscles and right foot. ‚Look you guys, I am really proud of you - we can DO this. Now you, Mr. Foot, have really taken a lot of shit today - and I thank you for that. Just hold on a little longer.‘  Then a song by Yngwie Malmsteen plays in my head ‚Hold On‘ and that gets me to the tower again. At the top I think of Bob Boeder coming to the top of a mountain in the middle of the night and hugging himself because there is noone else there to hug. ‚I‘m proud of you Bob‘ he says to himself. His book, Beyond the Marathon: The Grand Slam of Trail Ultrarunning‘ was a gift from my sister Mary, a great runner and one of my biggest running inspirations.   I am so relieved that as I see that the little cafe is just closing I decide to by myself a Coke. I feel like an alien. I pay and chug down that tasty beverage. Carola asks me how far I still have and sends greetings to Helmut, the race organizer.

 

I feel exhuberant. The only part of this course I haven‘t run is now ahead, but in my mind, I only have to follow the gravel road around like a loop and head back the way I came. Easypeasy.  I do this, and watch my gps as I notice that I am slowly but surely going off track. This spawns another round of motherFUCKerrrrrrrs and I turn around and trot back towards the tower. This is the first point at which a feeling of panic ermerges from inside my chest. I see a little path that leads in what, for me, is the opposite direction. I look at my watch and start to calculate. I was feeling confident of finishing in time - with time to spare, but now started thinking - will I make it in 14 hours?  I head down the very rocky path and my foot cramps. I am too tired to swear, so I just close my eyes and let it pass. I am now sure that I am on the right path, but not pleased at myself for not having run it in training. I get confused one more time as trails begin to intersect. I must go up again, when all I want is to go down. Of COURSE Helmut would have to put this damned rooty, rocky uneven little trail in at the end when I am tired. I just picture him sitting up on his throne in the clouds above the trail cackling with pleasure, saying, Naaaa, Lee? Are you going to make it?  YES I‘m going to make I shout up to the trees.

 

Having made it through the gauntlet and am now cruising along nicely and gently downhill towards the last aid station where I am greeted by Martina - the angel of the trail. She just keeps magically appearing with coke and water and goodies. How does she do that? Is she real, or has Freya transformed herself into a human?  I grab two salt pills and am about to swallow them down with coke when she warns me to take them with water instead. I have been fantasizing about coke for a while now though, and chug them down with a two cups of coke. She tells me I have 9 km to go and one and a half hours to make it. It sounds doable. She tells me 3 times where to find the little path through the field up the road next to the line of trees.  I thank her and take off. I miss my turn and walk past the trees looking back hoping she doesn‘t see me being an idiot. I turn around and find the path and head across the field hoping for no cramps.  Once on the other side the ground is even and flat and I begin running again. I am slightly confused about where I am because this is another point at which the track intersects itself - should I turn right or left?  Panik arises again as I realise a mistake here will mean a DNF.  I call Helmut and leave him a message and take off in the direction I think is right. He calls back and confirms that I am on the right path. The path to victory!   It seems to take me forever to get to the golf course and I alternate between walking and sprinting. Not the smartest strategy. Finally I reach the highway and I notice the ‚END PUNKT‘ on the GPS. I can DO this!  My time is ticking away, but I am close.  I get to the gravel road and turn up it hoping to god that it is the right one. At the end there is one more short stretch of pavement that is a bit of an incline. I walk this, not knowing that Helmut is watching - DAMN it! ;)  I turn the corner into the home stretch and run again for the cheering crowds and running groupies. Benny runs with me a little way and then veers off right before the end.  I feel as though I have just won Western States just ahead of Scott Jurek.  With 6 minutes to spare, the adventure comes to an end. By the time my hair grows back, the drug that is the Sünteltrail may have worked its way out of my system. 

NDZ, 17.08.2015

 

Tratsch und Klatsch im Vorfeld der Ereignisse

 

Der Süntel-Trail ist in diesem Jahr wieder ausgebucht. Insgesamt stellen sich 43 Läufer und Läuferinnen dieser Herausforderung und, was mich natürlich sehr freut, wieder drei Personen aus dem Deister-Süntel-Tal.

 

Acht Personen hätten dann an allen vier Veranstaltungen teilgenommen, 11 Personen wären zum dritten Mal dabei, 13 Wiederholungstäter und weitere 11 Personen wollen die Höhenzüge des Weserberglandes zum ersten Mal erkunden.

 

Was ist auf der 50-M-Strecke zur erwarten? Nun, ganz sicher wird der Triple-Sieger der Vorjahre keinen Zweifel daran lassen, wieder gewinnen zu wollen. Allerdings bin ich mir sicher, dass die Vorjahreszweiten ihn fordern werden. Zumal einer von ihnen vorher noch einen zweifachen Ironman absolvieren will. Ja, das nenne ich konsequente Vorbereitung auf den Süntel-Trail. Trotzdem bin ich davon überzeugt, genau wie im Vorjahr, dass unser Triple-Sieger jederzeit noch eine Schippe drauf legen kann. Knackt er noch einmal den Streckenrekord?

 

Was geschieht hinter der Spitze? Wahrscheinlich ein harter Wettkampf zwischen den Bremern, die wieder den Bremer-Landesrekord angreifen und dem immer entspannt laufenden Peiner. Werden sie es in diesem Jahr schaffen, womöglich im rosa Tutu, vor dem Peiner die Berge hinauf laufen? Werden wir Tragödien im Totental erleben? Es wird spannend!

 

Beim 50-K-Wettkampf lege ich mich fest: im vergangenem Jahr gab er sein Debüt auf der Ultrastrecke, erreichte Platz drei mit sieben Minuten Rückstand auf den Sieger. Für dieses Jahr erklärte er den Süntel-Trail zu seinem Saisonhöhepunkt und im Training lief er schon schneller als der Vorjahressieger. Wenn alles zusammen passt, kann er sogar die 5-h-Marke unterschreiten. An dieser Stelle möchte ich es nicht versäumen, dem Vorjahreszweiten, Lorenzo Prieto, alles Gute und viel Erfolg beim Western-States-100 zu wünschen. Schade, dass die Termine so dicht hintereinander liegen – ihr hättet euch schön gefetzt.

 

Dafür sind aber wieder die Siegerin und der Sieger aus 2013 am Start und die können auch nicht gerade langsam laufen.

 

Allen anderen, die nicht den Sieg vor Augen haben, wünsche ich viel Spaß, genießt den Lauf, die Strecke und die Fernsicht. Das gilt umso mehr für die, die hier ihren ersten Ultra laufen. Lasst es langsam angehen und finisht – es ist dann ohnehin eure Bestzeit.

 

Sicher bin ich aber, dass wir wieder eine tolle Veranstaltung erleben werden und deswegen kümmere ich mich wieder um die Brennnesseln …

 

In diesem Sinne

Euer Häuptling